Weltweite AIG Studie zu Schadenfällen bei M&A-Versicherungen
  • 23 % der Deals über 1 Milliarde US-Dollar enden in einem Schadenfall
  • durchschnittlicher Auszahlungsbetrag bei Schäden der schwersten Schadenkategorie: 22 Millionen US-Dollar
Die Studie untersuchte rund 1.600 Transaktionen mit einem kumulierten Transaktionsvolumen von über 400 Milliarden US-Dollar
Laut der M&A-Schadenstudie steigt die Häufigkeit von Schadenfällen bei W&I-Versicherungen aufgrund des Risikos großer Transaktionen, wobei der durchschnittliche Auszahlungsbetrag bei Schäden der schwersten Schadenkategorie 20 Millionen USD übersteigt. AIG gehört zu den größten Anbietern von W&I-Versicherungen weltweit.

Untersucht wurden in der Studie, die zum zweiten Mal durchgeführt wurde, die Versicherungsjahre 2011 bis 2015. Zum ersten Mal wurden in dieser Studie auch die Schadenhöhen betrachtet. Dabei konnte festgestellt werden, dass über die Hälfte aller substanziellen Schadenfälle (Schäden über 100.000 USD) im betrachteten Zeitraum 1 Millionen USD oder mehr betrugen.

Ein genauerer Blick auf die Verteilung der Schadenhöhen zeigt, dass erhebliche Summen über alle Schweregrade hinweg ausgezahlt werden.

(Abbildung: Business Wire)

  • Etwas weniger als 47 % der Schäden betrugen zwischen 100.000 und 1 Million USD, bei einem durchschnittlichen Auszahlungsbetrag von 300.000 USD.
  • 47 % lagen zwischen 1 und 10 Millionen USD, bei einem durchschnittlichen Auszahlungsbetrag von 3,5 Millionen USD.
  • Etwas weniger als 7 % betrugen über 10 Millionen USD, bei einem durchschnittlichen Auszahlungsbetrag von 22 Millionen USD.
„Je größer und komplizierter eine Transaktion ist, desto wahrscheinlicher ist eine unbekannte Haftung”, meint Mary Duffy, Global Head M&A Insurance, AIG. „Wir zahlen auf beachtliche Ansprüche aus und stellen in unterschiedlichen Regionen Schecks in achtstelliger Höhe aus.”

Schadenhäufigkeit

Ein Ergebnis der Studie war, dass jede vierte bei Transaktionen im Wert von über 1 Milliarde USD ausgestellte Police in einem Schadenfall resultierte. Insgesamt endeten 18 % aller von AIG im Zeitraum von 2011 bis 2015 weltweit ausgestellten W&I-Policen in einem Schadenfall.

Hauptverantwortlich für diesen Anstieg ist eine Erhöhung der Anzahl der Schäden  aus im Zeitraum von 2011 bis 2014 ausgestellten Policen um sieben Prozentpunkte (auf 21 %) im Vergleich zur Studie des Vorjahres. Die Laufzeit von  W&I-Policen  kann bis zu sieben Jahre betragen, weshalb bei in den Jahren 2011 bis 2014 ausgestellten Policen immer noch Ansprüche geltend gemacht werden können - hierdurch erklärt sich die höhere Prozentzahl der Schadenfälle in der diesjährigen Studie verglichen mit den 14 % desselben Zeitraums in der Schadenstudie des letzten Jahres.

„Ein Hauptfaktor dieses Anstiegs könnte ein reifender Markt in Kombination mit dem Druck, Transaktionen schnell durchzuführen, sein”, erklärt Michael Turnbull, AIG Americas M&A Manager. „Gleichzeitig stellen wir bei den schwerwiegenden Schäden  fest, dass sie quer durch alle Bereiche gehen, was bedeutet, dass das Produkt auf viele verschiedene Situationen reagiert.”


Ein großer Teil der Schadenfälle (27 %) tritt bereits in den ersten sechs Monaten nach einer Transaktion auf, der Großteil der Schadenfälle (48 %) wird jedoch erst sechs bis 18 Monate nach einer Transaktion angezeigt. Immer noch starke 17 % der Schadenmeldungen erfolgten 18 bis 24 Monate nach einer Transaktion und 8 % nach 24 Monaten oder mehr.

Auslöser für Schadenfälle

Mit einer signifikanten Ausnahme blieben die Auslöser für Schadenfälle im Vergleich zum Vorjahr überwiegend gleich: „Compliance” stieg auf 15 % der mutmaßlichen Vertragsverletzungen. Verglichen mit nur 5 % im Vorjahr stellt dieser Bereich nun die zweithäufigste Schadenursache dar.

Der Studie zufolge sind die fünf häufigsten Gründe für mutmaßliche Verletzungen:
  •  Jahresabschlüsse (20 %)
  • Compliance (15 %)
  • Unstimmigkeiten in den Verträgen eines Unternehmens (14 %)
  • Steuerbezogene Gründe (14 %)
  • Geistiges Eigentum (8 %)

Außerdem hat sich AIG in der diesjährigen Studie Schadenfälle in Bezug auf Jahresabschlüsse genauer angesehen. Zu den Hauptgründen für Forderungen in diesem Bereich gehören:

  • Verstöße gegen die Rechnungslegungsvorschriften (26 %) und Falschangaben bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen/Verbindlichkeiten (25 %)
  • Nicht offengelegte Verbindlichkeiten (19 %), Falschangaben von Lagerbeständen (17 %) und zu hoch angegebene Bargeldbestände oder Gewinne (13 %) waren ebenfalls als Gründe für Schäden im Bereich Jahresabschlüsse
„Es geht um alle möglichen komplexen Themen, die während der Due Diligence nicht identifiziert wurden”, erklärt Mary Duffy. „Wir helfen, diese Unwägbarkeiten abzudecken.”

M&A Trends

Die an einer Transaktion beteiligten Käufer erwerben eine W&I-Versicherung, um sich vor finanziellen Verlusten aufgrund von Garantieverletzungen zu schützen oder Ansprüche aus einer Steuerfreistellung geltend machen zu können. Auch Verkäufer kaufen die Versicherung, um sich vor finanziellen Verlusten zu schützen, die durch die Ansprüche von Käufern aus derartigen Verletzungen resultieren können. Die Studie ergab zwar, dass auf Verkäuferseite weniger Policen verkauft werden, diese jedoch mit 29 % häufiger in Anspruch genommen wurden als auf der Käuferseite (18 %).

Über die Studie: AIG gehört weltweit zu den größten Anbietern von W&I-Policen; AIG stellt seit den späten 1990er-Jahren W&I-Policen aus. Die Daten der Schadenfälle von 2014 bis 2015 decken einen erheblich größeren Transaktionspool ab als in den vorherigen Zeiträumen, was den Anstieg der M&A-Aktivitäten und die wachsende Akzeptanz und Verwendung von W&I-Policen als Teil des Transaktionsprozesses widerspiegelt. Die Gesamtzahl der Schadenfälle im Studienzeitraum lag bei etwa 300 und umfasste Policen, die ca. 1.600 Transaktionen abdecken mit einem kumulierten Transaktionswert von über 400 Milliarden USD, auch wenn die Zahl substanzieller Schadenfälle geringer war. Die während des Studienzeitraums ausgestellten Policen können immer noch in Anspruch genommen werden.


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