Supply-Chain-Finanzierung – Ankurbelung von Handel und Investitionen auf internationaler Ebene 
Die Supply-Chain-Finanzierung, die früher nur für große Investment-Grade-Unternehmen zugänglich war, ist inzwischen für den Mittelstand zur Realität geworden und bietet Wachstum und Partnerschaftsmöglichkeiten für den Handel und für Investitionen auf internationaler Ebene.

Durch globale Lieferketten, die sich immer weiter ausdehnen und nie gekannte Ausmaße annehmen, bieten sich für Unternehmen auf der ganzen Welt neue Möglichkeiten, sich stärker an der Weltwirtschaft zu beteiligen. Zulieferfirmen
können ihre Geschäftsaktivitäten auf neue Märkte ausdehnen sowie auf lokaler Ebene für Wirtschaftswachstum sorgen und Arbeitsplätze schaffen. Großabnehmer haben inzwischen Zugriff auf eine größere Auswahl an Gütern und Dienstleistungen, die darüber hinaus zu günstigeren Preisen angeboten werden. Die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit sowie zum Wachstum und zur Expansion sind größer als jemals zuvor.

Allerdings wurde die Finanzierung dieser Expansion in den letzten Jahren zu einer Herausforderung, da die Banken aufgrund von Risiken und Regulierungen häufig vor der Kreditvergabe zurückschrecken – ganz zu schweigen von den jüngsten Einschränkungen, die das Basel-III-Regelwerk ihnen nun auferlegt. Für viele Unternehmen ist es daher schwierig, wenn nicht gar unmöglich, geworden, von den Möglichkeiten des globalen Handels zu profitieren.

Die Tatsache, dass Zahlungen nicht immer rechtzeitig bei den Lieferanten eingehen, verschlimmert das Problem zusätzlich. Eine von AIG und PrimeRevenue durchgeführte YouGov-Umfrage hat gezeigt, dass mehr als drei Viertel (77 Prozent) der britischen Unternehmen gebeten wurden, längere Zahlungsfristen zu akzeptieren. 28 Prozent gaben zudem an, dieses Problem habe sich im vergangenen Jahr verstärkt.

Nun ist es so, dass das vom Lieferanten zu tragende Risiko steigt, je länger er auf den Zahlungseingang warten muss, und dass eine Investition in neue Geschäfte für ihn dadurch erschwert wird. Ein mangelnder Cashflow ist der Todesschuss für jede globale Handelsbeziehung, wenn weder der Abnehmer noch der Lieferant das Risiko tragen können.

Supply-Chain-Finanzierung gewinnt an Bedeutung

Die Supply-Chain-Finanzierung bietet eine innovative Lösung, mit deren Hilfe Abnehmer ihre Zahlungsmodalitäten verbessern und Lieferanten eine frühe Zahlung erhalten können. Auf diese Art wird wertvolles Umlaufvermögen für beide Parteien freigesetzt. Dieses Konzept ist nicht neu, konnte früher jedoch nur von großen Investment-Grade-Unternehmen umgesetzt werden, da die Kreditgeber (in der Regel Banken) nicht bereit waren, in Unternehmen mit geringer Bonität zu investieren. Für kleinere Mittelständler – und deren Netzwerk an Lieferanten – war dies ein unmittelbarer Nachteil.
   
Dank einer innovativen, durch Kreditversicherung geschützten Online-Lösung – der Supply-Chain-Finanzierung von PrimeRevenue und AIG – wird sich dies jedoch nun ändern, sodass sehr viel mehr Unternehmen von dieser Möglichkeit profitieren können. Die Lösung wurde auf Unternehmen mit Umsätzen um die 100 Mio. Pfund zugeschnitten und soll den globalen Handel durch eine leicht zugängliche Finanzierungsquelle innerhalb der gesamten Lieferkette vereinfachen. Dadurch werden Effizienz und Flexibilität verbessert und das Risiko wird minimiert.

Wie soll das funktionieren?

Die Supply-Chain-Finanzierung von PrimeRevenue und AIG ist das Ergebnis einer Partnerschaft zwischen einem führenden globalen Versicherungsunternehmen und der weltweit größten Finanzierungsplattform für Umlaufvermögen. Durch die Lösung werden Mittel bereitgestellt, mit deren Hilfe Lieferanten frühzeitige Zahlungen mit einem geringen Abschlag entgegennehmen können, während Abnehmer die Möglichkeit erhalten, ihre Zahlungskonditionen zu vereinheitlichen und potenziell zu verlängern. Dies bedeutet, dass beide Seiten der Transaktion mittels einer intuitiven, sicheren und zuverlässigen Technologieplattform günstig auf Umlaufvermögen zugreifen können.

Mit Hilfe dieser Lösung können mittelständische Non-Investment-Grade-Unternehmen versorgt werden, da das Kreditrisiko durch AIG's marktführende Handelskreditversicherung gedeckt ist und nicht von den Kreditgebern getragen werden muss. Der Finanzierungsbedarf wird durch PrimeRevenue Capital Management bereitgestellt und eröffnet Investitionsmöglichkeiten für Banken und Nichtbanken, die nach stabilen Renditen Ausschau halten.

Aufbau von nachhaltigen globalen Lieferketten

Die Supply-Chain-Finanzierung von PrimeRevenue und AIG verfügt über das Potenzial, globale Lieferketten zu revolutionieren, da sie auf allen Ebenen zu einem strafferen und kooperativeren Ansatz beiträgt, der mit einem geringeren Risiko verbunden ist.

Bei hochkomplexen Lieferketten bestand schon immer die Tendenz einer ineffizienten Nutzung des Kapitals, da auf jeder Stufe der Lieferkette Mittel unabhängig voneinander beschafft werden und bei jedem Schritt Kosten, Abgaben und Gebühren entstehen. In der Tat haben Studien gezeigt, dass der Finanzierungsbedarf zwei- bis viermal so hoch sein kann wie der Preis, zu dem das Produkt an den Endverbraucher verkauft wird. Grund hierfür sind sich überschneidende Finanzierungsbedürfnisse von aufeinanderfolgenden Parteien innerhalb der Lieferkette.1

Die Supply-Chain-Finanzierung löst dieses Problem, indem sie sicherstellt, dass Lieferanten zügiger bezahlt werden können. So sinkt der Bedarf an teuren Bankenfinanzierungen oder Überziehungskrediten und damit auch die Kosten für alle Beteiligten. Dadurch wird wiederum das Risiko innerhalb der gesamten Kette reduziert und sichergestellt, dass Lieferanten in der Lage sind, Aufträge zu erfüllen und Ziele zu erreichen. Gleichzeitig verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten oder ihr Geschäft in Zukunft aufgeben müssen.

Dieser Ansatz kann auch zur Schaffung einer kooperativen Lieferkette beitragen, sodass Abnehmer und Lieferanten in Bereichen wie der Bedarfs- und Logistikplanung enger zusammenarbeiten, um eine maximale Effizienz zu erzielen. Für globale Lieferketten ist dies der „Heilige Gral“, durch den Effizienz, Qualität und Kundendienst bestmöglich optimiert werden. Auf einem wettbewerbsfähigen Markt ist die Möglichkeit, die wichtigsten Lieferanten zu unterstützen und mit ihnen zusammenzuarbeiten, von unschätzbarem Wert.

Die Einführung der Supply-Chain-Finanzierung kann Abnehmern auch dabei helfen, die Verwaltung der Zahlungskonditionen zu straffen, da die Notwendigkeit, diese von Fall zu Fall zu verhandeln entfällt, und die Kohärenz und Transparenz zwischen den Lieferanten verbessert wird. Der Umgang mit Skonti wird auf diese Art enorm erleichtert, da die Notwendigkeit, diese individuell zu bearbeiten und abzuwickeln, entfällt. So können sich Buchhaltungsteams auf strategisch wichtigere Prioritäten konzentrieren.

Niedriges Risiko, hohe Rendite für Kreditgeber

Aber nicht nur die Lieferketten selbst können von dieser neuen Art des Arbeitens profitieren. Die Supply-Chain-Finanzierung von PrimeRevenue und AIG bietet durch das Angebot einer Finanzierung von Umlaufvermögen für Mittelständler auch neue Möglichkeiten für Kreditgeber, die eine bestmögliche Rendite für ihre Investitionen erzielen wollen.

Der Markt für Supply-Chain-Finanzierung ist sehr groß und wächst stetig. In einem Bericht von BCR Publishing aus dem Jahre 2015 wurde die Wachstumsrate auf 30 Prozent jährlich geschätzt. Hinzu kommt noch ein Gesamtwert von 43 Mrd. Euro (46,5 Mrd. US-Dollar) an Mitteln, die derzeit genutzt werden. Hierbei handelt es sich um Wachstum, das von Geschäftsbanken nicht mehr angemessen bedient werden kann, da es für diese aufgrund von neuen Regulierungen, Bilanzierungszwängen, begrenzten Finanzierungskapazitäten und weniger Kreditverfügbarkeit schwierig geworden ist, den ständig wachsenden Bedürfnissen der Unternehmen entgegenzukommen.

Nicht zuletzt aufgrund dieser Bedenken wurden die Basel-III-Reformmaßnahmen zur Verbesserung des Risikomanagements und der Belastbarkeit im Bankensektor entwickelt. Sie zwingen Banken dazu, ein bestimmtes Kapitalniveau in ihren Bilanzen zu behalten und schränken so die Kreditvergabe ein – was wohl zu einem noch größeren Druck führt. Neue Regeln, die 2019 in Kraft treten sollen, sehen vor, dass das zurückbehaltene Kapital – laut jüngster Meldungen des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht – durchschnittlich 40 Prozent über dem aktuellen Niveau liegen soll und schränken die Kreditvergabe möglicherweise noch weiter ein.

Diese Entwicklungen ebnen den Weg für den Eintritt bankenfremder Kreditgeber in den Finanzmarkt für Umlaufvermögen. Aufgrund neuer Lösungen wie der Supply-Chain-Finanzierung von PrimeRevenue und AIG sind die Möglichkeiten zudem so attraktiv wie nie zuvor.

Bei allen Investitionen ist es von wesentlicher Bedeutung, die Rendite im Verhältnis zum Risiko zu betrachten. Da die meisten Supply-Chain-Finanzprodukte traditionell auf Investment-Grade-Abnehmer ausgerichtet waren, werden etwaige Bedenken in Bezug auf das Kreditrisiko durch die Finanzstärke und die Zahlungsverpflichtung des Abnehmers ausgeräumt und abgeschwächt. Dadurch hielten sich die Forderungsausfälle sehr im Rahmen: Zwischen 2005 und 2010 wurden weltweit nur 0,03 % der Handelsfinanztransaktionen nicht eingehalten.

Die von spezialisierten Plattformen gebotene Transparenz verringert die Ausfallrisiken noch weiter. So mussten beispielsweise Kreditgeber, die die PrimeRevenue-Plattform verwenden, bei all ihren Supply-Chain-Finanzierungsprogrammen, innerhalb derer Rechnungen im Wert von 120 Mrd. US-Dollar verarbeitet wurden, überhaupt keine Ausfälle verzeichnen. Bei der Supply-Chain-Finanzierung von PrimeRevenue und AIG wird das höhere Kreditrisiko bei der Finanzierung von mittelständischen Non-Investment-Grade-Unternehmen vollständig durch die Basel-III-konforme Handelskreditversicherung von AIG abgeschwächt. Dies stellt für potenzielle Kreditgeber eine zusätzliche Sicherheit dar.

Eine Chance für Makler

Eine letzte Gruppe, die vom Anstieg der Supply-Chain-Finanzierung profitieren kann, sind Makler von Handelskreditversicherungen. Versicherungsmakler von AIG, die hochqualifiziert sind und hinsichtlich der Beratung von Kunden in Versicherungsfragen über umfangreiches Wissen verfügen, geben an, dass die Erwartungen der Kunden im Hinblick auf eine umfassendere Finanzberatung gestiegen sind und dass die Kunden ein weiterführendes Verständnis für ihre Geschäftsbedürfnisse erwarten. Die Supply-Chain-Finanzierung von Prime Revenue und AIG wird daher begrüßt, denn sie bietet Maklern ein Mittel, mit dessen Hilfe sie diese Themen zur Sprache bringen und ihre Kunden auf andere Art und Weise unterstützen können.

Win-Win-Win

Umlaufvermögen ist der Motor für weltweite Lieferketten und ermöglicht Investitionen für Wachstum und Expansion in der Zukunft. Da der Markt und das System lange Zeit von großen Institutionen beherrscht wurden, bestand hier ein Missverhältnis: Mittelständische Unternehmen und ihre Lieferanten benötigten finanzielle Förderung, während bankenfremde Kreditgeber nach renditestarken Investitionsmöglichkeiten mit geringem Risiko Ausschau hielten. Jetzt gibt es eine andere Lösung, mit deren Hilfe Unternehmen Innovation und Wachstum ankurbeln können, während sich für Kreditgeber andere Investitionsmöglichkeiten eröffnen. So entsteht tatsächlich eine Win-Win-Win-Situation.

Mehr zur Supply-Chain-Finanzierung von PrimeRevenue und AIG

Durch die Supply-Chain-Finanzierung von PrimeRevenue und AIG werden Mittel bereitgestellt, mit deren Hilfe Lieferanten frühzeitige Zahlungen mit einem geringen Abschlag entgegennehmen können, während Abnehmer die Möglichkeit erhalten, ihre Zahlungskonditionen zu vereinheitlichen und potenziell zu verlängern. So können beide Seiten der Transaktion günstig auf Umlaufvermögen zugreifen.

Bis jetzt konnten durch Supply-Chain-Finanzierungsplattformen nur die größten Investment-Grade-Firmen unterstützt werden. Mit Hilfe der Supply-Chain-Finanzierung von PrimeRevenue und AIG können Tausende von mittelständischen Non-Investment-Grade-Unternehmen von Finanzierungen profitieren, bei denen das Kreditrisiko durch AIGs marktführende Handelskreditversicherung gedeckt ist.

Sollten Sie weiterführende Informationen wünschen, so kontaktieren Sie bitte Ihren Ansprechpartner vor Ort.



1HSBC's Guide to Cash, Supply Chain and Treasury Management in Asia Pacific 2012
http://www.hsbcnet.com/gbm/attachments/products-services/transaction-banking/payments-cash-management/guide_2012.pdf



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